Als gebürtigem Berliner sind für
mich insbesondere historische Nummernschilder aus BERLIN von großem Interesse.
Entsprechend groß ist daher auch der Stellenwert dieser Schilder in meiner
Sammlung. Die wechselseitige Geschichte der berliner Kfz-Kennzeichen läßt
sich grob in vier Epochen einteilen. Die folgende Übersicht zeigt einige
Schilder meiner Sammlung: |
1906 bis 1945: DEUTSCHES REICH |
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Die Kennzeichnung von
Kraftfahrzeugen ist fast genauso alt wie die Kraftfahrzeuge selber. Im Jahr 1906
führt das Deutsche Reich ein gesamtdeutsches Kennzeichnungssystem ein. So
erhielt der Staat Preußen die römische Ziffer "I", gefolgt von
einem Buchstaben entsprechend der Provinz. Die Reichshauptstadt Berlin erhielt den Buchstaben "A", so
daß sich hier die Kennzeichnung "IA" ergab. Hinter einem
Trennstrich folgte eine bis zu sechsstellige Nummer. Die Schilder waren
gestempelt mit "Polizeipräsident
Berlin". (Verfassungswidrige
Symbole sind bei der Abbildung der Schilder unkenntlich gemacht.) |
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Nummernschild vom Motorrad ca. 1925 - 1935 Die gebogenen Schilder wurden auf dem vorderen Schutzblech der Motorräder befestigt. |
Nummernschild vom Pkw ca. 1935 - 1940 Das Schild wurde zur Wiederverwendung übermalt und erneut gestempelt. |
Händler-Nummernschild mit roter
Schrift ca. 1940 - 1945 Der roter Winkel (V) über den Trennstrich diente als Erlaubnis zur Weiterbenutzung des Fahrzeuges während des Krieges |
1945 bis 1953 / 1956:
NACHKRIEGSZEIT |
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Im August 1945, drei
Monate nach Kriegsende in Deutschland, erlosch die alte IA-Kennzeichnung. Die
Einführung neuer Kennzeichen in Berlin erfolgte zunächst unter der
Federführung der Sowjetischen Alliierten. Die neuen Nummernschilder besaßen
das kyrillische Unterscheidungskennzeichen "БГ" (=
Берлин Горо,
Berlin Stadt) und einen diagonal über das Schild verlaufenden gelben
Strich. Motorräder hatten als Unterscheidungskennzeichen "БМ"
oder "ГМ". Wahrscheinlich auf Drängen
der Westalliierten wurde die Fahrzeug-Kennzeichnung ab Mai 1947 geändert. Die
Schilder besaßen nun die lateinischen Buchstaben "KB" (= Kommandantura
Berlin) und galten zunächst für ganz Berlin. Auf Befehl der sowjetischen
Verwaltung wurde die Kennzeichnung im Ostteil Berlins ab November 1948 erneut
geändert. Alle Fahrzeuge dort mußten neu zugelassen werden und erhielten nun
die Kennzeichnung "GB" (= Groß-Berlin). Sowohl die
KB-Kennzeichen "im Westen" als auch die GB-Kennzeichen "im
Osten" waren mit "Der
Polizeipräsident in Berlin" gestempelt. |
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Nummernschild vom Pkw БГ =
"Берлин
Город" (Berlin Stadt) Verwendung in Gesamt-Berlin 1945 - 1947 |
Nummernschild vom Pkw KB = "Kommandantura
Berlin" Verwendung in Gesamt-Berlin bzw.
Berlin (West) 1947 - 1956 |
Nummernschild vom Motorrad GB = "Groß-Berlin" Verwendung in Berlin (Ost) 1948 - 1953 |
1953 / 1956 bis 1994: BRD und
DDR |
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Im November 1953 übernimmt
Ost-Berlin das kurz vorher in der
DDR neu eingeführte Kennzeichnungssystem. Hiernach erhielt die "Hauptstadt der DDR" den
Buchstaben "I".
Es folgte ein weiterer Buchstabe und eine Ziffernkombination. Obwohl sich
1974 das Aussehen der Nummernschilder etwas änderte und hinter dem
"I" nun zwei Buchstaben standen, blieb das Kennzeichnungssystem
bestehen und wurde erst (nach der Wiedervereinigung) Ende 1993 ungültig. In der Bundesrepublik
Deutschland einschließlich West-Berlin
wurden ab Juli 1956 neue Kennzeichen ausgegeben. Die Westsektoren der Stadt
erhielten den Buchstaben "B". Hinter einem Trennstich
folgten weitere Buchstaben und Ziffern. Behördenfahrzeuge erhielten eine
gesonderte Kennzeichnung. Nummernschilder mit roter Schrift dienten fortan
(wie bereits bis 1945) für Probe- und Überführungsfahrten, Nummernschilder
mit grüner Schrift wurden für steuerbefreite Kraftfahrzeuge eingeführt.
Aufgrund des Schrifttyps DIN 1451 werden die Schilder auch als DIN-Kennzeichen bezeichnet. Die
Inschrift der Zulassungssiegel lautete zunächst "Der Polizeipräsident in Berlin" und ab Mitte der 80er
Jahre "Landeseinwohneramt
Berlin". |
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Berlin (West) |
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DIN-Nummernschild mit
"Zierrand" ca. 1960 |
DIN-Nummernschild ca.1980 |
DIN-Nummernschild der Behörde ca. 1980 |
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Berlin (Ost) |
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Nummernschild mit roter
Prüfplakette "Deutsche Demokratische
Republik" 1953 - 1974 |
Nummernschild mit braunem
Prüfsiegel 1974 - 1990 |
Nummernschild in DIN-Ausführung Pkw-Siegel "Zulassungsstelle
Berlin" 1990 |
ab 1994: DEUTSCHLAND in EUROPA |
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Ab Mitte der 90er Jahre wurden
in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union nach und nach EURO-Kennzeichen eingeführt,
erkennbar an dem blauen Streifen mit Sternenkranz und dem
Nationalitätenkennzeichen. In Deutschland erfolgte die Einführung im Januar 1994
zunächst in Berlin und teilweise in den Neuen Bundesländern und ab Januar
1995 bundesweit. Die neuen Kennzeichen besitzen eine fälschungserschwerende
Schrift ("FE-Schrift"), die Manipulationen verhindern soll. Im
Einführungsjahr 1994 hatten die Nummernschilder hinter dem Buchstaben
"B" einen langen Trennstrich. Mit der parallelen Einführung eines
etwas größeren Siegels reichte der Platz nicht mehr aus, weswegen der
Trennstich ab 1995 entfiel. Ab 1998 änderte sich die Inschrift der Siegel in "Bundeshauptstadt Berlin". |
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EURO-Nummernschild mit Trennstrich 1994 - 1995 |
EURO-Nummernschild ohne
Trennstrich ab 1995 |
EURO-Nummernschild der Polizei ca. 2000 |
"Besondere"
Nummernschilder aus BERLIN |
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Das erste "B"-Nummernschild in BERLIN aus dem Jahr 1956 Das Fahrzeug mit dem Kennzeichen
"B-1" fuhr Werner Sarstedt, Richter am
Bundesgerichtshof und Vorsitzender des 5.
Strafsenats. Herr Sarstedt erhielt die
"B-1" als seinerzeit in Berlin ranghöchster ansässiger
Beamter. |
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Nummernschild aus dem kleinen Ort BERLIN in Uruguay (Südamerika) (Sammlung Christian Richter) In der Welt gibt es rund 120 Orte,
Dörfer und Siedlungen, die den Namen "BERLIN"
tragen Quelle: www.berlin.de/global |